Nicole MATSCH / 17. März 2025
© zVg OHO
Der Programmschwerpunkt im Offenen Haus Oberwart (OHO) läuft noch bis zum 23.3.2025.
Im Offenen Haus Oberwart (OHO) findet am Donnerstag, 20. März 2025 die letzte Diskussionsveranstaltung im Rahmen des Projekts „30 Jahre Roma-Attentat“ statt. Gleichzeitig organisiert RE.F.U.G.I.U.S. die jährliche Tagung und Gedenkfeier unter dem Motto „80 Jahre Kriegsende. Rechtsruck in Europa“ am Samstag, 22. März.
Podiumsdiskussion mit Expert:innen und Betroffenen
Die Veranstaltung beginnt um 18:00 Uhr im Offenen Haus Oberwart (OHO). Eine Kuratorinnenführung durch die Ausstellung „Man will uns ans Leben“ | Bomben gegen Minderheiten 1993-1996 gibt Einblick in die rechtsextreme Gewalt der 1990er-Jahre. Die Historikerin Gamze Ongan und die Kuratorin Cornelia Kogoj leiten die Führung.
Um 19:00 Uhr folgt eine Podiumsdiskussion mit Historiker Gerhard Baumgartner, Schülerin und Aktivistin Alysea Nardai, Journalistin Tina Nardai, Journalist und Autor Walter Reiss, Autorin Susanne Scholl und der ehemaligen Nationalratsabgeordneten Terezija Stoisits. Moderiert wird das Gespräch von Cornelia Kogoj von der Initiative Minderheiten.
Erinnerung an die Anschläge von 1995
Im Februar 2025 jährt sich der Anschlag von Oberwart zum 30. Mal. In der Nacht vom 4. auf den 5. Februar 1995 wurden vier Roma-Angehörige durch eine Sprengfalle getötet. Zwei Tage später explodierte eine Rohrbombe in der zweisprachigen Gemeinde Stinatz und verletzte einen Mitarbeiter des burgenländischen Umweltdienstes schwer.
Die Anschläge stehen in direktem Zusammenhang mit der rechtsextremen Stimmungsmache gegen Minderheiten in den späten 1980er- und frühen 1990er-Jahren. Die Ausstellung „Man will uns ans Leben“ erinnert an diese Zeit, gibt Betroffenen eine Stimme und analysiert das gesellschaftliche Klima, das solche Taten begünstigte.
Im Rahmen der Podiumsdiskussion berichten Zeitzeug*innen und Betroffene, wie sie die Anschläge erlebt haben und welche Auswirkungen sie bis heute haben. Dabei geht es auch um Parallelen zur aktuellen politischen Situation und um die Bedeutung dieser Ereignisse für die heutige junge Generation.
Die Veranstaltung wird durch das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) gefördert.
OFFENES HAUS OBERWART
7400 Oberwart / Lisztgasse 12 / Telefon 03352-38555 / info@oho.at
Weitere Veranstaltungen im Rahmen des Gedenkens:
Tagung „80 Jahre Kriegsende. Rechtsruck in Europa“
Am Samstag, 22. März 2025, findet von 11:00 bis 15:00 Uhr im OHO – Offenes Haus Oberwart eine Tagung zum Thema „80 Jahre Kriegsende. Rechtsruck in Europa“ statt. Expert*innen analysieren den Erfolg rechter Parteien in Europa und diskutieren politische Strategien gegen deren Aufstieg.
Referent*innen:
Marion Löffler (Universität Wien) – Das Geschlecht des Rechtspopulismus
Moderation: Walter Reiss
Isolde Vogel (DöW) – Völkisches Denken und Antisemitismus
Nikolai Schreiter (Universität Passau) – Die Anziehungskraft des unausgesprochenen antisemitischen Einverständnisses
Rosemarie Burgstaller (Historikerin, Wien) – Feindbild kritische Medien: Zur Bedrohung der Pressefreiheit in Europa
Gedenkfeier für die Opfer des Südostwallbaus
Am Sonntag, 23. März 2025, um 14:00 Uhr findet am Mahnmal Kreuzstadl Rechnitz eine Gedenkfeier statt. Rednerinnen und Musikerinnen gestalten die Veranstaltung, darunter Paul Gulda (RE.F.U.G.I.U.S.), Klaus Maria Brandauer, Oberkantor Shmuel Barzlai und Vertreter der Israelitischen Kultusgemeinden.
Anschließend erfolgt eine Kranzniederlegung am Mahnmal für die Opfer des Massakers beim Schlachthaus Rechnitz.
Information und Anmeldung:
RE.F.U.G.I.U.S. – Rechnitzer Flüchtlings- und Gedenkinitiative
Tel.: +43 3352 33940
E-Mail: info@refugius.at
Website: www.refugius.at
Ausstellung „Man will uns ans Leben“
Die Ausstellung kann bis zum 23. März 2025 besucht werden (Di. bis Fr. von 9:00 bis 14:00 Uhr, vor Veranstaltungen und nach Vereinbarung unter 03352/38 555). Der Eintritt ist frei.
Veranstalter und Unterstützer
Die Veranstaltungen werden von der Initiative Minderheiten, Omas gegen Rechts – Südburgenland, der Roma Volkshochschule Burgenland, dem OHO und der Theaterinitiative Burgenland/Landestheater der Autor:innen organisiert. Die Ausstellung wird durch das Sozialministerium und das BMKÖS gefördert.
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