Abriss des Krankenhauses Oberwart: FPÖ erhebt Vorwürfe

Die FPÖ Burgenland ortet Unregelmäßigkeiten bei den Abrissarbeiten des alten Krankenhauses Oberwart und spricht von einem möglichen Skandal. Die Landesimmobilien Burgenland weisen das entschieden zurück und betonen die Einhaltung aller Vorschriften.

Nicole MATSCH / 23. April 2025

Der FPÖ wurde Bildmaterial aus dem alten Krankenhaus Oberwart übermittelt, das die Partei den Medien zur Verfügung stellte.

FPÖ spricht von fehlender Vergabe und fordert Aufklärung

Das alte Krankenhaus in Oberwart ist seit knapp einem Jahr geschlossen. Seit 7. Mai 2024 werden Patientinnen und Patienten am neuen Standort behandelt. Die FPÖ Burgenland sieht beim ausstehenden Rückbau des alten Komplexes erheblichen Klärungsbedarf. Laut ihrem Landtagsabgeordnetem Markus Wiesler sollen bereits umfangreiche Abrissarbeiten stattgefunden haben. Wiesler wirft den Landesimmobilien Burgenland (LIB) vor, dass dies ohne vorherige Ausschreibung und ohne den Einsatz zertifizierter Fachfirmen geschehen sei. In einem offenen Brief an die Geschäftsführerin Dipl.-Ing Jutta Benedek verweist er zudem auf Hinweise, wonach gesundheits- und umweltgefährdende Stoffe unsachgemäß entsorgt worden sein könnten. Darüber hinaus kritisiert Wiesler, dass auch die Verwertung von Altmaterialien wie Kupfer, Aluminium oder Eisen bislang nicht nachvollziehbar dokumentiert worden sei.

In einer Pressemitteilung verweist die FPÖ zudem auf Bildmaterial, das belegen soll, dass Altmetalle wie Heizkörper, Kabel und Stahlteile bereits sortiert, verpackt und teilweise abtransportiert worden seien. Markus Wiesler fordert deshalb umfassende Aufklärung seitens der Landesimmobilien Burgenland. Er verlangt volle Transparenz über Abläufe und Zuständigkeiten und kündigte an, eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft einzubringen, um eine unabhängige Prüfung zu ermöglichen.
„Es geht um Vertrauen, Transparenz und die rechtmäßige Verwendung öffentlicher Mittel. Sollte hier vertuscht oder getrickst worden sein, muss das politische wie rechtliche Konsequenzen haben“, so Wiesler.

Landesimmobilien betonen rechtmäßiges Vorgehen

Die LIB reagierten deutlich und weist die Vorwürfe als „haltlos“ zurück. In einer Stellungnahme vom 23. April spricht das Unternehmen von unbegründeten Anschuldigungen der FPÖ. „Die Behauptungen, wonach die Abrissarbeiten […] weder ordnungsgemäß ausgeschrieben noch von zertifizierten Fachfirmen durchgeführt würden, entbehren jeder Grundlage und sind nachweislich falsch.“

Bisher habe es laut LIB lediglich Entrümpelungen gegeben. Diese hätten anerkannte Partner wie der Umweltdienst Burgenland (UDB) durchgeführt. Dabei seien alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten worden. Der eigentliche Rückbau, einschließlich der Schadstoffbehandlung, habe noch nicht begonnen. Diese Arbeiten werde man im Rahmen eines zweistufigen Vergabeverfahrens vergeben, wobei der Zuschlag noch ausstehe. Die LIB plant den Start durch zertifizierte Fachfirmen jedoch bereits für Mai 2025.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert