Bibermanagement Burgenland

Die neue burgenländische Landesregierung setzt verstärkt auf Natur- und Umweltschutz. Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner besuchte am Mittwoch das Bibermanagement des Naturschutzbunds Burgenland.

Chiara PIELER / 13. Feber 2025

Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner mit Silvia Strauch beim Besuch des Bibermanagements des Naturschutzbunds Burgenland in Eisenstadt.

Naturschutz als zentrales Anliegen

Die neue Regierungsperiode startete für LH-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner Anfang der Woche. Sie ist unter anderem für die Bereiche Klima- und Naturschutz, Landwirtschaft, Tierschutz, Energie und Konsumentenschutz zuständig. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Erhalt und Ausbau der Naturschutzgebiete im Burgenland. „Mehr als ein Drittel der burgenländischen Landesfläche steht unter Naturschutz. Erhalt und Ausbau sind ein wichtiges gemeinsames Ziel im Regierungsprogramm“, betonte sie.

Bibermanagement als Konfliktlösung

Seit 2015 gibt es im Burgenland ein vom Land beauftragtes Bibermanagement, das vom Naturschutzbund betrieben wird. Ziel ist es, Konflikte zwischen dem Schutz der Biber und wirtschaftlichen Interessen zu minimieren. Laut Silvia Strauch vom Naturschutzbund leben derzeit etwa 650 Biber im Burgenland. „Um das Jahr 1850 waren die Tiere fast flächendeckend ausgerottet. Nach über 100 Jahren Abwesenheit erobert der Biber seit Anfang des Jahrtausends die burgenländischen Gewässersysteme zurück und fordert mehr Raum“, so Strauch. Durch gezielte Maßnahmen sollen sowohl der Hochwasserschutz gefördert als auch landwirtschaftliche Flächen erhalten bleiben.

Das Regierungsprogramm sieht eine Weiterentwicklung des Bibermanagements vor, um mögliche Konflikte besser zu lösen. Haider-Wallner informierte sich vor Ort über künftige Strategien. „Es geht hauptsächlich um den Feuchtgebietsschutz und den Erwerb von Uferflächen, um dem Biber eine Heimat zu bieten“, erklärte Strauch.

Weitere Maßnahmen für Natur- und Umweltschutz

Neben dem Bibermanagement sind im Regierungsprogramm zusätzliche Maßnahmen vorgesehen. Dazu zählen eine Bodenschutzoffensive, Initiativen gegen Lichtverschmutzung sowie die Verdoppelung der amtlichen Naturschutzorgane auf insgesamt sechs. Zudem soll die Renaturierung als Beitrag zum Hochwasserschutz gestärkt werden.

Auch bestehende Schutzgebiete sollen weiterentwickelt werden. Geplant sind der Ausbau des Nationalparks Neusiedler See, die Stärkung der sechs burgenländischen Naturparke sowie Maßnahmen in den Natura-2000-Gebieten. Haider-Wallner kündigte an, rasch mit der Umsetzung beginnen zu wollen: „Es geht auch hier vor allem darum, den Schutz der Natur mit den Nutzungsinteressen von uns Menschen in Einklang zu bringen. Das Bibermanagement zeigt schon sehr gut, wie das möglich ist.“

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