Chiara PIELER / 01. Februar 2024
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Zweisprachige Erziehung und bilingualer Unterricht
Regionale Herausforderungen und globale Lösungen
Ringana und Andy Wolf Fashion im Raum Hartberg, aber auch H&P Railservice und rmData im Bezirk Oberwart sind Beispiele für Unternehmen aus der Region, die international tätig sind. Hier wird während der Arbeit längst nicht mehr nur Deutsch gesprochen, sondern unter anderem auch auf Englisch, Französisch oder Italienisch kommuniziert. Ingrid Weltler-Müller bestätigt das auf Basis ihrer eigenen Erfahrungen: „Durch den laufenden Zuzug von Arbeitskräften aus der ganzen Welt bekommen wir auch immer mehr Schülerinnen und Schüler, die kaum Deutsch sprechen. Es ist daher auch für uns Lehrkräfte wichtig, mehrsprachig ausgebildet zu sein. Besonders Englisch ist dabei essenziell.“ Deshalb zog es die heutige Direktorin schon zu Studienzeiten nach Amerika, um die englische Sprache weiter zu verbessern. Mit dem erlernten Wissen kam sie an das GYM-Oberschützen und treibt seither den bilingualen Zweig der Schule weiter voran. Heuer feiert dieser bereits sein
30-jähriges Bestehen – die Nachfrage ist in jedem Schuljahr groß.
Bilinguale Erziehung im ländlichen Umfeld
Mit der Geburt ihres Sohnes war Weltler-Müller schnell klar, dass sie ihn zweisprachig erziehen möchte. Bis jetzt spricht sie, sofern sie allein sind, nur Englisch mit dem heutigen Mediziner. Die Direktorin erinnert sich an einen Moment, in dem ihr Sohn plötzlich sagte: „Danke, Mama. Danke für die Möglichkeit, zweisprachig aufgewachsen zu sein.“ Schnell wurde ihr auch klar, warum ihm das so bewusst geworden war. Bei einer Konferenz sollte er einen Vortrag halten. „Er hatte diesen auf Deutsch vorbereitet, aber die Mehrheit des Publikums war unerwartet international und dementsprechend nicht deutschsprachig. Er musste also schnell umschalten und seine Ergebnisse auf Englisch präsentieren“, erzählt Weltler-Müller.
Mehrsprachigkeit als entscheidender Faktor
Die Fähigkeit ihres Sohnes, seinen Vortrag spontan auf Englisch zu halten, verdeutlicht, wie wichtig die Mehrsprachigkeit in einer Vielzahl von Berufen ist – vom Gesundheitswesen bis hin zum Handel. Nicht nur die Wirtschaft, sondern auch bilinguale Kindergärten oder Schulen wie das Gymnasium Oberschützen haben erkannt, dass man mit der Zeit gehen muss. Die Muttersprache war in der Region trotz der Grenznähe normal, erfährt jetzt aber einen deutlichen Wandel. „Denn Sprache ist in allen Bereichen ein Werkzeug, das man nutzen sollte“, schließt
die Oberschützer Direktorin.

MS Dublin
Mit sieben Jahren war Weltler-Müllers Sohn Gastschüler der St. Mary’s Elementary School in Dublin. „Es war Teil seiner mehrsprachigen Förderung, ihn bereits in jungen Jahren mit einer authentischen Schulsituation zu konfrontieren“, so seine Mutter.

Direktorin GYM Oberschützen
Mag.a Ingrid Weltler-Müller hat ihren Sohn zweisprachig erzogen, worauf beide bis heute sehr stolz sind.
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