Neues Stipendium-Modell und MedUni-Studie im Burgenland

Die burgenländische Landesregierung hat zwei bedeutende Beschlüsse gefasst, um die langfristige ärztliche Versorgung im Bundesland sicherzustellen. Einerseits wird eine Machbarkeitsstudie zur Gründung einer Medizinuniversität im Burgenland durchgeführt, andererseits wurden neue Förderrichtlinien für Medizin-Stipendien beschlossen.

Chiara PIELER / 19. Juli 2024

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil mit Franz Öller, kaufmännischer Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland 

Initiative zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung

„Wir setzen alle Hebel in Bewegung, um eine hochwertige, wohnortnahe Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung zu gewährleisten“, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Die neuen Stipendien sollen dem Ärzt*innenmangel entgegenwirken und kurzfristig Abhilfe schaffen. Langfristig soll die eigenständige Medizin-Ausbildung im Burgenland auf eine solide Planungsbasis gestellt werden.

Maßnahmen der Gesundheitsoffensive

Die Errichtung einer Medizinuniversität und das neue Stipendien-Modell sind Teil der burgenländischen Gesundheitsoffensive. Dazu zählen auch Klinik-Neubauten in Oberwart und Gols, Erweiterungen des Leistungsspektrums an allen Klinik-Standorten sowie die Neuorganisation der Rettungsdienste. Zudem wurde ein zusätzlicher Notarzthubschrauber in Betrieb genommen und Gesundheitszentren eingerichtet, um dem Fachärzt*innenmangel im niedergelassenen Bereich zu begegnen.

Kritische Worte an die Bundesregierung

Doskozil kritisiert die fehlenden Maßnahmen auf Bundesebene: „Der Bund müsste endlich dafür sorgen, dass die auf Kosten der öffentlichen Hand ausgebildeten Jung-Medizinerinnen und -Mediziner auch für eine gewisse Zeit im öffentlichen Gesundheitssystem praktizieren müssen. Stattdessen wandert ein wesentlicher Teil der mit Steuermitteln ausgebildeten Ärzte ins Ausland oder in den privaten Sektor ab. Solange die Bundesregierung sich da vor den richtigen Antworten scheut, müssen die Länder kompensieren.“

Burgenlands Medizin-Stipendium

Das neue Stipendium unterstützt Medizinstudierende monatlich mit 1.000 Euro, wenn sie sich verpflichten, ihr klinisch-praktisches Jahr sowie ihre Facharzt- oder allgemeinmedizinische Ausbildung im Burgenland zu absolvieren und danach mindestens fünf Jahre im Burgenland als Arzt oder Ärztin zu praktizieren. Die ersten Anträge sind bereits eingegangen, darunter auch von Quereinsteiger*innen, die dem burgenländischen Gesundheitssystem bald zur Verfügung stehen werden. Interessierte können ihre Anträge bis zum 19. August einreichen.

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