Nicole MÜHL / 9. Juni 2024
© Peter Sitar
Auf dem Areal des alten Spitals in Oberwart sollen ein Maggie’s-Center entstehen, ein Ambulatorium, ein Betriebskindergarten sowie ein Uni-Standort.
Ab dem ersten Quartal 2025 soll das alte Krankenhaus Oberwart abgetragen werden. Derzeit laufen bereits entsprechende Vorbereitungen. Danach soll auf den freiwerdenden Flächen das erste „Maggie‘s-Center“ Österreichs errichtet werden. Diese Center ergänzen das onkologische Angebot in Spitälern, in einer deutlich entschleunigten und Empathie betonenden Form. Die Maggie’s Centers wurden von der englischen Schriftstellerin und Krebspatientin Maggie Keswick Jencks 1996 ins Leben gerufen. Sie und ihr Ehemann Charles wurden Ende der 80er-Jahre mit ihrer Krebsdiagnose in einem „fensterlosen Gang eines Spitals alleine gelassen“, was sehr traumatisch für das Paar gewesen sein soll. Daraufhin entschloss sich Maggie, spezielle Center zu errichten, damit niemand mehr „die Lebensfreude verlieren muss angesichts der Furcht zu sterben, wenn Krebs diagnostiziert wird“, schrieb sie damals. Landeshauptmann Doskozil sagte im Zuge der Eröffnung der Klinik Oberwart, dass ein derartiges Center auch „zur burgenländischen Seele, die in der neuen Klinik zu spüren sein wird“, passe.
Ambulatorium, Betriebskindergarten, Uni-Standort
Zusätzlich zum ersten Maggie’s-Center Österreichs wird die Gesundheit Burgenland auch ein Ambulatorium und ein Gesundheitszentrum errichten, in dem Lücken in der niedergelassenen Facharztversorgung ausgeglichen werden sollen, die aber auch die Notfallsambulanzen entlasten sollen. Weiters wird auch ein Betriebskindergarten für die Klinik Oberwart gebaut werden.
Schließlich biete sich laut Doskozil der entstehende Platz auch als Standort für die künftige eigene Medizin-Universität des Burgenlandes an. Das Burgenland müsse die Ärzteausbildung in eigene Hände nehmen, betonte der Landeshauptmann erneut. „Ich habe die Hoffnung aufgegeben, dass es der Bund irgendwie schaffen wird, Ärztinnen und Ärzte in ausreichender Zahl auszubilden – dazu ist das System zu lobbyistisch.“

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, der Aufsichtsratsvorsitzende der Gesundheit Burgenland, gab am Freitag, den 7. Juni 2024 in seiner Festrede zur Eröffnung der Klinik Oberwart die abgerechneten Gesamtkosten der Neuerrichtung mit 180 Millionen Euro bekannt. Der Landeshauptmann unterstrich erneut, dass die neue Klinik „bereits vollständig über das Landesbudget abbezahlt ist“.
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