Schadensdokumentation im Burgenland bald abgeschlossen

In der Nacht auf Sonntag, den 9. Juni 2024, erlebte das Burgenland ein verheerendes Hochwasser. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil betonte, dass das Land alles daransetze, den Betroffenen schnell und ohne bürokratische Hürden zu helfen. Zu diesem Zweck waren 400 Landesbedienstete in mobilen Teams im Einsatz, die vor Ort bei der Dokumentation der Schäden halfen und den Prozess der Antragstellung sowie Auszahlung aus dem Katastrophenfonds beschleunigten. Bis heute wurden alle 1900 gemeldeten Schäden begutachtet und 1500 Anträge gestellt.

Nicole MÜHL / 24. Juni 2024

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil mit dem Rudersdorfer Vizebürgermeister David Venus (r.) und Gemeindevorstand Thomas König (l.) in Rudersdorf

Die Landesregierung hat zudem eine Sonderrichtlinie erlassen, welche die Bezugsgrenzen aus dem Katastrophenfonds erhöht: Für Privathaushalte von 70.000 Euro auf bis zu 150.000 Euro und für Unternehmen von 35.000 Euro auf bis zu 75.000 Euro. Diese Richtlinie umfasst auch landwirtschaftliche Betriebe und beinhaltet eine Härtefall-Klausel, die insbesondere Niedrigverdienern zugutekommt.

Zusätzlich zu den direkten Hilfsmaßnahmen koordiniert der Landeshauptmann mit Bürgermeistern und Gemeindeverantwortlichen, um auf besondere Bedarfe bei der Wiederherstellung der Infrastruktur zu reagieren. Ortsteile waren zeitweise unzugänglich und zahlreiche Straßen mussten aufgrund von Beschädigungen gesperrt werden. Die aktuelle Phase konzentriert sich darauf, mit den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden, darunter Burg, Rauchwart, Rudersdorf und Neustift an der Lafnitz, notwendige Maßnahmen zu diskutieren und zu initiieren.

Diese außergewöhnliche Hilfsbereitschaft und das reibungslose Krisenmanagement, unterstützt durch Feuerwehren, das Bundesheer und zahlreiche Freiwillige, wurden von Doskozil besonders hervorgehoben. Der Fokus liegt nun darauf, die Aufarbeitung der Schäden weiterhin zügig voranzutreiben und den Geschädigten zur Seite zu stehen.


Mobile Teams: Bis zu 150 Schadensfälle täglich aufgearbeitet

Von 32 Gemeinden im Bezirk Oberwart waren 29 Gemeinden mit 60 Ortsteilen vom Hochwasser betroffen. Die Schwerpunkte lagen in den Gemeinden Wiesfleck (Ortsteil Schreibersdorf), in der Gemeinde Oberschützen (Ortsteil Unterschützen) und in der Gemeinde Loipersdorf/Kitzladen. Während die Bezirke Neusiedl am See, Eisenstadt Umgebung, Mattersburg, Güssing und Jennersdorf die Schäden selbstständig abarbeiten konnten, wurden in den Bezirk Oberwart Landesbedienstete zur Unterstützung entsandt. Zusätzlich zu den 5 Teams der Bezirkshauptmannschaft Oberwart waren weitere 15 Teams – bestehend aus Bediensteten der Bezirkshauptmannschaften Neusiedl am See, Oberpullendorf, Güssing, Eisenstadt Umgebung und Bediensteten der Abteilung 8 Kompetenzzentrum Sicherheit im Amt der Bgld. Landesregierung – im Einsatz. Demnach standen zwischen dem 12. und 20. Juni jeden Tag insgesamt 20 Teams im Bezirk Oberwart bereit und arbeiteten dabei rund 150 Fälle pro Tag ab, auch am Wochenende. „Ihr Einsatz hat die administrative Abwicklung, die zur Auszahlung der Gelder aus dem Katastrophenfonds erforderlich ist, beschleunigt“, so Doskozil. Mit Stand 21. Juni 2024 sind die Schadensdokumentationen fast vollständig eingeholt, lediglich in Einzelfällen müssen noch Begutachtungstermine vereinbart werden. Insgesamt wurden 1500 Anträge abgegeben.

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