Chiara PIELER / 1. März 2025
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Geschäftsführer Uhlir: „Das wäre das Ende der Sporthilfe“
Pläne aus den laufenden Regierungsverhandlungen sorgen für Unruhe in der österreichischen Sportszene. Sporthilfe-Geschäftsführer Gernot Uhlir warnt davor, dass eine zusätzliche finanzielle Belastung der Österreichischen Lotterien gravierende Folgen für die Sportförderung hätte. Besonders betroffen wären Athletinnen und Athleten, die auf Unterstützung durch die Sporthilfe angewiesen sind – darunter auch Sportler:innen mit Behinderung.
Lotterien als zentrale Säule der Sportförderung
Seit ihrer Gründung im Jahr 1972 unterstützt die Österreichische Sporthilfe heimische Sportler:innen – und das ohne staatliche Förderungen. Die Finanzierung erfolgt durch Partnerschaften mit der Wirtschaft, Benefizveranstaltungen wie die LOTTERIEN Sporthilfe-Gala und Fundraising-Aktivitäten. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Unterstützung der Österreichischen Lotterien, die seit 1986 als Hauptsponsor fungieren. „Jeder erwirtschaftete Euro fließt zu 100 Prozent in die Förderung der Sportlerinnen und Sportler“, betont Uhlir.
Sollten die bekanntgewordenen Pläne der Regierung umgesetzt werden, sieht er die Arbeit der Sporthilfe massiv gefährdet. „Wenn die Unterstützung der Lotterien nicht mehr gegeben wäre – ein sehr realistisches Szenario durch die aktuellen Pläne –, müssten wir nach 53 Jahren als wichtiger Teil der heimischen Sportförderung zusperren“, so Uhlir.
Sport Austria-Präsident Niessl schlägt Alarm
Auch Hans Niessl, Präsident von Sport Austria, warnt vor drastischen Konsequenzen. Er spricht von einem möglichen „Ende des Sport-Sponsorings in vielen Bereichen mit dramatischen Auswirkungen“. Die Sporthilfe unterstützt derzeit 288 Athletinnen und Athleten, darunter zahlreiche Nachwuchs- und Behindertensportler:innen. Ein Wegfall der Förderungen würde für viele von ihnen finanzielle Unsicherheiten bedeuten.
Uhlir fordert daher mehr Weitsicht von den Regierungsverhandler:innen. „Wir verstehen die Sparnotwendigkeit der Regierung und unterstützen das auch. Das ist aber Sparen am falschen Platz“, betont er. Die geplanten Maßnahmen hätten nicht nur für die Sporthilfe, sondern für den gesamten heimischen Sport weitreichende Folgen.
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