Saskia KANCZER / 26. Jänner 2024
© Screenshot gagdonkey.net
Immer mehr Unvorsichtigkeit bei der Freigabe von persönlichen Daten online.
Jeder Inhalt, den man „liked“ oder mit dem man interagiert, füttert die jeweilige Plattform mit Infos und daraufhin bekommen wir auf uns angepasste Werbe-Posts in unser Feed. Das ist natürlich ein großer Vorteil für alle möglichen Angebote – von Apps bis hin zu Shoppingseiten kann man sich so neue Nutzerinnen und Nutzer an Land ziehen. Was bei einem seriösen Angebot und bei korrekter Nutzung nicht das größte Problem wäre. Allerdings gibt es neben Online-Shopping Plattformen, die in vielen Fällen nicht legitim sind, vor allem auf Facebook noch unscheinbarere „Fallen“ – unterhaltsame Fototrends.
Über eine Webseite namens gagdonkey.net gibt es die Möglichkeit, ein privates Foto hochzuladen und sich transformieren zu lassen: Wie würdest du als Hippie aussehen?, Wie würdest du mit Tattoo aussehen?, Wie würdest du im Mittelalter aussehen?. Unzählige Angebote, die harmlos wirken. Wenn man auf eine Option klickt, wird groß angepriesen, dass die Daten nicht länger als 30 Minuten gespeichert bleiben. Aber hier muss man aufpassen: Mehr als dieses Statement gibt es auch nicht. Wenn man sich die Webseite genauer ansieht, muss man erschreckenderweise erkennen, dass keinerlei weitere Info vorhanden ist. Keine Datenschutzinformation, was annehmen lässt, dass die Daten nicht nach 30 Minuten wieder entsorgt werden, sondern gespeichert und unwissend weiterverwendet werden. Abgesehen davon, dass man davon nichts mitbekommt, könnte man nicht viel tun, wenn man herausfindet, dass das eigene Bild verwendet wird. Die Daten wurden freiwillig freigegeben, somit gibt es kein zurück. Ebenfalls gibt es keine einsichtigen Kontaktinfos oder Geschäftsbedingungen. Also eigentlich weiß man nichts über die Betreibenden der Webseite und hier lädt man persönliche Bilder hoch und in den meisten Fällen wird es auch noch geteilt und verleitet mehr Personen dazu, die Webseite zu verwenden.


gagdonkey.net
Laut Infos der Webseite werden die Daten nicht länger als 30 Minuten gespeichert. Wenn man auf „Datenschutzerklärung“ klickt, findet man komplette Leere.
Für Unternehmen aller Art ist es nicht illegal, die Vorteile des Algorithmus zu nutzen und so potenzielle Neukund*innen zu erlangen. Hier ist allerdings notwendig, dass klare Datenschutzerklärungen bereit liegen und Hinweise auf Cookies und deren Verwendung gegeben werden. Zusätzlich muss man diese auch selbst auswählen können.
Deshalb ist hier höchste Vorsicht geboten: Unebdingt auf die eigenen Daten aufpassen und vor allem kurzen Faktencheck, wo ich eigentlich gerade meine Daten hergebe und ob die Webseite legitim ist.
Tipps:
Am besten die Webseite (egal ob App, Shopping etc.) nicht über die gerade verwendete App (Facebook, Instagram etc.) öffnen, sondern separat in einem Browser – indem man die Webseite sucht über Google & Co. Wenn man die Webseite hier nicht findet: Direkt ein Zeichen, diese nicht zu verwenden. Auch wenn man sie findet unbedingt checken, ob die Verbindung sicher ist und auf der Webseite kurz die Infos checken: Datenschutz, Kontakt etc. Wenn es keine konkreten Infos gibt, was mit euren Daten passiert, dann sofort schließen!
Mehr Infos zu Online-Werbung über Soziale Medien & wann diese unseriös wird über >> hier
Genaue Infos zur EU-Datenschutzverordnung und auch inwiefern diese bei Online-Plattformen relevant ist findet ihr >> hier
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