Alice SIEBENBRUNNER (Obfrau des privaten Tierschutzvereins „Wir fürs Tier“) / 27. Feber 2025
© Wir fürs Tier
Gerade für Fundtiere und alte Tiere braucht es dringend Lösungen. Ein neues Tierheim im Südburgenland könnte die Chance auf ein nachhaltiges Tierschutzkonzept sein.
Warum ein Tierheim?
Die aktuelle Tierschutzsituation im Burgenland ist durchaus sehr problematisch. Die Fundtierregelung, die ein Verbringen der Fundtiere aus dem ganzen Burgenland in das einzige Landestierschutzhaus vorsieht, funktioniert häufig nicht. Kein Wunder, denkt man an die Distanz vom Landessüden in den Norden und ebenso die für die Gemeinden überfordernde Aufgabe, Fundtiere die ersten Tage zu verwahren.
Daneben gibt es viel zu wenige Möglichkeiten für ein Tier nach dem Tod seines Besitzers oder für Tiere, die aus unterschiedlichsten Gründen nicht mehr gehalten werden können, einen Tierheimplatz zu finden. Das Landestierschutzhaus nimmt solche Tiere nur auf, wenn es Kapazitäten dafür gibt. Und das ist selten. Daneben gibt es im Burgenland aber kein einziges gefördertes privates Tierheim. Nur zum Vergleich: In der Steiermark sind es neben zwei Landestierschutzhäusern, sechs weitere vom Land erheblich geförderte Tierheime. Zusätzlich gibt es finanzielle Unterstützungen für private Tierschützer und Vereine.
Private Tierschützer sowie Vereine ziehen mit dem Land an einem Strang?
Es gibt viele Tierschützer im Burgenland, die seit Jahren oder sogar Jahrzehnten versuchen, die Lücken, die der Landestierschutz hinterlässt, zu stopfen. Unzählige Stunden an ehrenamtlicher Arbeit, eigenes Kapital und Ressourcen werden dafür aufgewendet. Außer leeren Versprechungen und Behandlung von oben herab kam bisher von Landesseite für private Tierschützer und Vereine nichts. Erst vor Kurzem haben wir wieder einen wichtigen Verein verloren; es fehlt an finanziellen Ressourcen und oftmals an Kraft, die vielen Herausforderungen zu stemmen. Nun soll endlich Entlastung kommen.
Mit dem Tierheim wird es aber nicht getan sein. Es braucht, wie in anderen Bundesländern auch vorhanden, privaten Tierschutz, um die Tierschutzsituation in den Griff zu bekommen. Daher muss endlich eine Zusammenarbeit und Unterstützung von Landesseite für private Vereine wie private Tierschützer stattfinden. Es braucht endlich Hilfe, um auch bei privaten Vereinen eine Struktur zu schaffen, die effizient helfen kann, wo Hilfe gebraucht wird. Derzeit versinken wir alle überfordert in Aufgaben, die kaum bewältigbar scheinen. Ohne Unterstützung. Die problematische Situation vieler privater Tierschützer und Vereine ist also hausgemacht. Das Land hat die Pflicht, hier endlich zu helfen.
Wir alle sind gespannt, was die Zukunft bringen wird. Die Chancen, die Tierschutzsituation im Burgenland nachhaltig zu verbessern, sind mit den neuen Plänen der Landesregierung größer denn je. Wir alle hoffen nun.
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