Ein Familienprojekt mit Strahlkraft – Sonnen Apotheke Pinkafeld

Wer zum ersten Mal an der neuen Sonnen Apotheke in Pinkafeld vorbeifährt, wird den Blick
kaum von der markanten Gebäudefront abwenden können. Der Bau macht seinem Namen alle
Ehre. Doch nicht nur von außen ist das Projekt der Apotheker-Familie Windisch ein Hingucker.
Im Inneren offenbart sich ein innovativer Betrieb mit modernster Ausstattung.

Nicole MATSCH / 27. Feber 2025

Minimalistisches Design gepaart mit Wohlfühl-Atmosphäre: die neue Sonnen Apotheke in Pinkafeld

Die Fassadenplatten strahlen dank des „Akro Sahara“-Farbtons Wärme aus – beinahe wie ein Sonnenuntergang in der Wüste. Gleichzeitig sind die Elemente von Fundermax extrem witterungsbeständig. So entsteht eine Verbindung aus funktionalem, minimalistischem Design und Wohlfühl-Atmosphäre. Ein besonderer Blickfang sind die v-förmig schrägen Säulen im Eingangsbereich. Sie deuten vor den großen Glasflächen einen modernen Arkadengang an. Als optische Stützen der oberen Etage verleihen sie dem Gebäude Leichtigkeit. So erinnert es fast an einen Pfahlbau.

„Unser Architekt hat verschiedene Entwürfe gemacht, mit und ohne Säulen – letztendlich war meine Frau die treibende Kraft hinter dieser Entscheidung, und ehrlich gesagt hat es uns beiden mit den Säulen einfach besser gefallen“, erzählt der Bauherr und Apotheker Andreas Windisch. Architektonisch ließ man sich vom Neubau der Kronen-Apotheke in Oberwart inspirieren, die ebenfalls im Familienbesitz ist. Sie wurde jedoch von einer anderen Firma geplant, während die Sonnen Apotheke von der PBEG GmbH entworfen wurde.

Familientradition trifft auf Zukunftsvision

Die Kronen-Apotheke in der Oberwarter Schulgasse betreibt Andreas Windischs Schwester Viktoria Singer-Windisch. Den früheren Standort in Hauptplatznähe leitete Norbert Windisch, der Vater der beiden, der noch im Geschäft mitarbeitet. Mutter Andrea Windisch ist für die Bach-Apotheke, ebenfalls in der Bezirkshauptstadt, verantwortlich. Das „Apotheken-Virus“ liegt den Windischs also im Blut. „Mein Opa hätte gerne Pharmazie studiert, hatte aber nicht die Möglichkeit dazu und ist schließlich Postbeamter geworden. Mein Vater und meine Tante haben es dann gemacht, und von sieben Kindern in meiner Generation – also meine sechs Geschwister und ich – sind fünf in der Pharmazie gelandet”, erzählt Windisch stolz von der Familienpassion. Zwei Schwestern arbeiten als Physiotherapeutinnen. Auch Andreas Windisch selbst war sich lange unsicher, ob er in die Fußstapfen seiner Eltern treten sollte und spielte mit dem Gedanken eines Chemie- oder Medizinstudiums. Doch am Ende war es genau das vertraute Umfeld, das ihn zur Pharmazie führte.
Nachdem Andreas Windisch seit 2007 einige Jahre in der Bach-Apotheke und der Kronen-Apotheke gearbeitet hatte, entstand der Wunsch nach einem eigenen Standort – so nahm die Idee der Sonnen Apotheke Form an. Da es bei so einem Projekt einige rechtliche Hürden zu überwinden gibt, wurden die Weichen schon früh gestellt. „2019 haben wir die Genehmigung beantragt, Anfang 2024 mit dem Bau begonnen und am 3. März 2025 wird eröffnet – das ist ambitioniert, aber machbar“, freut sich Windisch.

Mann im Anzug steht vor modernen Glasregalen in einem Büro oder Geschäft. Business-Porträt des Mannes.
© Nicole Matsch
Apotheker Mag. Andreas Windisch

Mag. Andreas Windisch freut sich auf die Eröffnung seiner Apotheke am 3. März.

Standort-Sicherheit bei optimaler Lage

Warum es gerade Pinkafeld wurde, erklärt der Apotheker mit den im Apothekengesetz geregelten Voraussetzungen für die Standortwahl: „Unter anderem kann eine Apotheke nur dort eröffnet werden, wo Bedarf besteht, und Pinkafeld hat sich eben angeboten. Hier existiert zwar bereits die Salvator-Apotheke, doch der Bedarf einer weiteren wäre nur dann nicht gegeben, wenn am bestehenden Standort das Versorgungspotenzial unter 5.500 Personen sinken würde.“ In Pinkafeld besteht diesbezüglich wohl keine Gefahr, da auch die Einwohner der umliegenden Orte, wie etwa Riedlingsdorf und Grafenschachen, mit eingerechnet werden.

Auf dem Grundstück an der Nordeinfahrt von Pinkafeld, neben dem Gasthaus Weniniger, sollte ursprünglich eine Autowaschanlage entstehen. Da daraus nichts wurde, verkaufte der Besitzer schließlich an Windisch. Die Lage unweit anderer Geschäfte und Nahversorger erweist sich als Glücksfall. Ein weiterer Vorteil der Sonnen Apotheke ist die Erreichbarkeit direkt über die Hauptverkehrsader. Vor dem Gebäude stehen den Kunden zwölf Parkplätze zur Verfügung, fünf weitere befinden sich an der Seite, während die Mitarbeiterparkplätze hinter dem Gebäude unter einem Carport angeordnet sind. Zudem wird die Apotheke durchgehende Öffnungszeiten von 8 bis 18 Uhr bieten und damit die ganztägige Versorgung gewährleisten. 

Regional bauen, nachhaltig denken

Andreas Windisch legte großen Wert darauf, beim Bau möglichst viele regionale Unternehmen einzubeziehen. „Wir haben alles ausgeschrieben, aber stets darauf geachtet, dass wir Firmen aus Pinkafeld und der näheren Umgebung berücksichtigen“, erklärt er. Für die apothekenspezifische Einrichtung in der Offizin, dem Verkaufsraum, fiel die Wahl jedoch auf die Tischlerei Norer, einen erfahrenen Spezialisten aus Tirol.

Nachhaltigkeit stand bei diesem Projekt im Mittelpunkt. Eine Photovoltaikanlage auf dem Flachdach und dem Carport der Mitarbeiterparkplätze, ergänzt durch einen Batteriespeicher, gewährleistet eine zuverlässige Stromversorgung – besonders wichtig für die empfindlichen Kühlsysteme der Medikamentenlagerung. „Sollte es zu einem Stromausfall kommen, sind wir durch eine Notstromversorgung abgesichert, die uns über Stunden hinweg Energie liefert“, betont Windisch.

Obwohl ursprünglich eine Erdwärmelösung vorgesehen war, musste diese aus geologischen Gründen verworfen werden. Die Karner Haustechnik GmbH realisierte jedoch umweltfreundliche Alternativen: Ein Flächenheiz- und Kühlsystem, eine intelligente Lüftungsanlage sowie moderne Wasser- und Sanitärtechnik wurden installiert. Die nachhaltige Wärmeversorgung übernimmt eine Luft-Wasser-Wärmepumpe.

Wir haben gebaut

Die PBEG GmbH begleitete die Bauarbeiten von der Planung bis zur Bauaufsicht. Die Petrakovits & Gaal Bau GmbH führte die Baumeisterarbeiten inklusive Erdbau und Außenanlagen aus, während die GEOSERVICE.PRO GmbH geologische Untersuchungen durchführte und DI Michael Jung GmbH als Statiker fungierte. Die Spengler- und Schwarzdeckerarbeiten übernahm Spenglerei Reiter GmbH, die Fassade wurde von Strobl GmbH gestaltet. Die Elektroinstallationen wurden von AKES-Elektrotechnik David Singer umgesetzt, die Schlosserarbeiten erledigte die Alu Pfeiffer GmbH und Karner Haustechnik GmbH lieferte und installierte die HKLS-Technik. Rathmanner Energy GmbH lieferte die PV-Anlage. Schiebetore, Außenanlagen und Zäune kommen von der L&M TOR-CENTER GmbH. Für den Innenausbau waren Norer
Tischlerei GmbH und Tischlerei Zapfel verantwortlich. Fenster wurden von Türen & Fenster Peter SENFT (JOSKO Fenster) bereitgestellt, und Q1-Parkett Dobesberger & Kager OG übernahm die Bodenverlegung. Klaus Plöderer führte die Fliesenarbeiten aus. Beschichtungen kommen von Interplastics Trading and Developement GmbH.
Maler- und Anstricharbeiten wurden von Malerei Janisch GmbH erledigt, Glasarbeiten stellte Glas Michl e.U. bereit, und Haas Metallbau GmbH lieferte die Glas-
fassade und Alu-Türen. Werbe- und Lichtreklame übernahm Lichtreklame-Erzeugung GmbH (Austroflex). Das technische Herzstück der Apotheke, der Kommissionierautomat Riedl Phasys wurde von der PCS Professional Clinical Software GmbH geliefert.

Ein moderner Arbeitsplatz mit smarter Technik

Kunden betreten die Apotheke durch eine automatische Glasschiebetür und finden sich in einem großen, hellen Raum wieder. Das Thema Sonne, das die Fassade schon vorgibt, wird im Inneren durch curryfarbene Elemente, viel Glas und eine hochwertige Inneneinrichtung der Tischlerei Norer sowie der ortsansässigen Tischlerei Zapfel in den hinteren Räumen weitergeführt. Je nach Anforderung der Räumlichkeiten gehen die Bodenbeläge von Vinyl über Epoxidharz Beschichtung bis hin zu Fliesen.
Im Erdgeschoss der Sonnen Apotheke stehen auf 317 m² ein Verkaufsraum, ein Beratungsraum, das Lager und weitere Räume zur Verfügung. Das Obergeschoss bietet mit 267 m² – inklusive Treppenhaus und Technikraum – großzügigen Platz. Dort befinden sich ein Seminarraum, Aufenthaltsräume für das Team und ein Wirtschaftsraum.
Große Fensterfronten und eine weitläufige Terrasse schaffen eine helle, offene Atmosphäre. Sie fördern das Wohlbefinden der Mitarbeiter und bieten Raum für Weiterbildung.

Moderne, leere Apotheke mit Holzregalen und eleganter Beleuchtung, ideal für Gesundheitsprodukte und Medikamente.
© PBEG GmbH
Der neue Verkaufsraum

Hochwertige Innenausstattung mit curryfarbenen Akzenten und Elementen aus Glas sorgen für eine offene, helle Raumgestaltung.

Acht Mitarbeiterinnen werden zum Start die Kundinnen und Kunden in einer hochmodernen Arbeitsumgebung beraten. „Die Planung war nicht einfach – man beginnt ja bei null und muss abschätzen, wie viel Personal man tatsächlich braucht.”
Ein maschineller Helfer unterstützt das Team: der Kommissionierautomat Riedl Phasys. „Der Roboter hat ein chaotisches Lagersystem. Mit seinem Greifarm lagert er Medikamente platzsparend ein. Aber er weiß natürlich, wo alles liegt“, erklärt Windisch schmunzelnd das Prinzip. Denn der Riedl Phasys speichert jede Position im Lager und liefert die benötigten Medikamente schnell an den Ausgabeort – und das auf Knopfdruck. Dabei ist das System nahtlos mit dem E-Rezept-System verbunden: Sobald ein elektronisches Rezept von der E-Card eingelesen wird, ruft der Computer die passenden Medikamente direkt aus dem Lager ab. So wird nicht nur wertvolle Zeit gespart, sondern auch die Lagerhaltung optimiert. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeutet das weniger Stress, mehr Effizienz und die Möglichkeit, sich voll und ganz der Beratung der Kundinnen und Kunden zu widmen. 

Ein Highlight ist der Selbstbedienungsautomat im Freien, der ebenfalls durch den Lagerroboter bedient wird. Nach einer Bestellung wird der Automat in Echtzeit über ein geschickt integriertes Förderband mit den gewünschten Produkten befüllt. „Über den Automaten können wir jedoch ausschließlich rezeptfreie Präparate abgeben, die keiner Beratung bedürfen“, erklärt Windisch. Kunden haben hier die Möglichkeit, beispielsweise Hustensäfte, Nasensprays, Mittel gegen Harnwegsinfekte und ähnliche Produkte zu erwerben oder vorbestellte Medikamente abzuholen.

Die Sonnen Apotheke ist mehr als nur ein neuer Standort für die Windischs. Sie bietet moderne, nachhaltige Lösungen. Sie schafft einen praktischen und zugleich ästhetisch ansprechenden Raum für die Versorgung der Kunden. Mit innovativer Technik sowie einem durchdachten Konzept wird hier die Zukunft der Apotheke gelebt. Ein Familienprojekt mit Strahlkraft.

Moderne, leere Apotheke mit Holzregalen und eleganter Beleuchtung, ideal für Gesundheitsprodukte und Medikamente.
© PBEG GmbH
Innenansicht der Sonnen Apotheke Pinkafeld

Der Verkaufsraum vereint praktische Aspekte und moderne Ausstattung.

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