Nicole MATSCH / 27. März 2025
© zVg Gemeinde Oberschützen
Oberschützen ist Bildungszentrum und lebenswerte Großgemeinde.
Von der Kinderkrippe bis zum Uni-Abschluss: Bildungszentrum mit Dorfcharakter
Wir bieten alles an – von der Kinderkrippe über Kindergärten, Volksschulen, Sportmittelschule und zwei Gymnasien bis hin zur Kunstuniversität“, zählt Bürgermeister Hans Unger das umfangreiche Bildungsangebot auf. „Das ist für eine ländliche Gemeinde mit nur rund 2.500 Einwohnern schon beachtlich“, betont er stolz und meint die gesamte Großgemeinde mit den Orten Schmiedrait, Aschau, Willersdorf und Unterschützen. Tatsächlich ist Oberschützen im ganzen Burgenland und darüber hinaus für seine Bildungseinrichtungen bekannt, und nicht nur deswegen, weil Landeshauptmann Hans Peter Doskozil hier maturiert hat. Besonders stolz ist man auf das Institut Oberschützen der Kunstuniversität Graz im Kulturzentrum KUZ, das als eigenständiges Institut im Bereich Musik fungiert. Ein Alleinstellungsmerkmal für eine eher kleine Gemeinde.
Heiße Quellen und „wilde“ Schluchten
Doch nicht nur die Bildung macht Oberschützen aus. Auch das Freizeitangebot kann sich sehen lassen. Die AVITA Therme, die sich zu 50 % auf dem Oberschützer Hotter (Anm. Gemeindegebiet) befindet, zählt zu den herausragenden Wellness- und Erholungsangeboten in der Region. Wer kulturell interessiert ist, findet auch Theater, Kabarett, Musik oder Ausstellungen — im Kulturzentrum, kurz KUZ, ist immer etwas los. Dort befindet sich auch das Restaurant Pranger, ein Hot-Spot der regionalen Gastro-Szene. Ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt ist das Freibad. 1930 erbaut, ist es das älteste im Burgenland und wird derzeit teilsaniert. „Die neue Beckenfolie ist dringend notwendig“, so Unger, dem es ein Anliegen ist, dieses Freizeitzentrum langfristig zu erhalten.
Ein echtes Naturjuwel ist die Willersdorfer Schlucht, die 2021 in der ORF-Show
Neun Plätze, neun Schätze als burgenländischer Vertreter für den schönsten Platz Österreichs ins Rennen ging. Nach den schweren Hochwasserschäden von 2024 ist sie nun wieder begehbar –
Bund, Land und Gemeinde haben sich die Kosten geteilt. Nur die Holzstege warten noch auf ihre Reparatur.
Historisches Erbe und gelebte Identität
Oberschützen, dessen erste urkundliche Erwähnung auf das Jahr 1271 zurückgeht, hat eine bewegte Geschichte, die von wechselnden Herrschaften, gesellschaftlichen Umbrüchen und historischen Einschnitten geprägt ist. Ein sichtbares Zeugnis dieser Vergangenheit ist das nationalsozialistische „Anschlussdenkmal“ an der Ortseinfahrt. Seit einiger Zeit wird dieses Mahnmal wissenschaftlich aufgearbeitet, um seine Geschichte für die Öffentlichkeit transparent zu machen. Im Zuge dessen ist auch eine Neugestaltung des Vorplatzes mit Informationstafeln geplant.
Die kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit zeigt aber auch, wie wichtig es ist, regionale Traditionen bewusst weiterzutragen. Im Haus der Volkskultur wird burgenländische Volkskultur gelebt. Hier ist der Hianzenverein untergebracht, der den Hianzischen Dialekt als Ausdruck regionaler Identität lebendig hält. Zusätzlich beherbergt der Gebäudekomplex das Burgenländische Volksliedwerk sowie den Museumsverein Oberschützen.
Wachstum trotz Gegenwind
Wie viele ländliche Gemeinden steht auch Oberschützen vor Herausforderungen. Die Gemeindefinanzen sind angespannt, Sparmaßnahmen bestimmen den Alltag. Dennoch macht man in der flächenmäßig größten Gemeinde des Bezirkes Oberwart das Beste aus den gegebenen Möglichkeiten: Der Ausbau von Fernwärme und Photovoltaik sowie die Umstellung auf LED-Beleuchtung sind wichtige Schritte. Zudem werden neue Hausplätze erschlossen und der Wohnbau boomt. „Mit der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft haben wir 137 Wohnungen geschaffen, insgesamt gibt es 212 – und keinen Leerstand“, berichtet Unger, der sich freut, dass die Gemeinde zwar langsam, aber kontinuierlich wächst. Durch die Ansiedelungen hat vergangenes Jahr sogar eine Ärzte-Ordinationsgemeinschaft aufgesperrt. Der nächste Wohnblock in Oberschützen befindet sich auch bereits im Bau.
Trotz aller Hürden bleibt Oberschützen eine Gemeinde mit Visionen. Eine, die Bildung, Lebensqualität und Tradition vereint – getreu ihrem Motto: Dou tuit si wos!

Bürgermeister Hans Unger
Bürgermeister Hans Unger (ÖVP) ist stolz auf seine Großgemeinde Oberschützen. Er betont vor allem die zahlreichen Freizeitangebote wie das beliebte Freibad. Dieses wird gerade teilsaniert.




Fotos (4) © zVg Gemeinde Oberschützen




Fotos (4) © zVg Gemeinde Oberschützen
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